Q&A Lehre Fahrrad- mechatroniker

- Zurück zur Übersicht

In einem kurzen Interview spricht Elias über seine Lehre als Zweiradmechatroniker bei KTM Fahrrad.

Ganz allgemein: Was hat dich zu einer Lehre bewogen?
Also grundsätzlich habe ich nach dem Bundesheer immer schon gedacht, ich möchte fix studieren. Ich war dann zwei Jahre in Graz, aber ich habe irgendwie bald gemerkt, das ist es einfach nicht - weil das selbst Einteilen beim Studium nicht so meins war. Und dann habe ich angefangen, nach Lehrberufen zu suchen, um generell irgendwas abzuschließen und einfach eine Ausbildung zu haben.

Welche anderen Lehrberufe hast du dir angeschaut?
Ich war damals in Graz, habe dann dort nach Lehrberufen geschaut und bin über die WKO-Seite auf den Lehrberuf Fahrradmechatroniker gekommen. Dieser war damals noch ganz neu. Ich habe mir keinen anderen Lehrberuf angeschaut, weil ich mir gedacht habe – das ist es, genau das möchte ich machen!

Kannst du kurz die wichtigsten Dinge über deinen Lehrberuf zusammenfassen?
Also grundsätzlich dauert der Lehrberuf drei Jahre – für mich zwei Jahre, weil ich eine verkürzte Lehrzeit habe über meine Matura. Also verkürzte Lehrzeit ist möglich. Man muss die 9. Schulstufe abgeschlossen haben, um zum Lehrberuf zugelassen zu werden. Dann macht man eine duale Lehre, bei der man zehn Wochen im Jahr in der Berufsschule ist und sonst in der Arbeit.

Was siehst du persönlich als Vorteil der dualen Ausbildung an – also was gefällt dir daran, dass du einerseits Fachwissen in der Berufsschule erlernst und andererseits Praxiswissen in der Lehrstelle?
Ich finde es super, dass die Lehrberufsschule so geblockt ist, dass ich nicht jede Woche aus der Arbeit gerissen werde. So kann man sich einen Großteil des Jahres voll auf die Arbeit konzentrieren. Man kann sich dann eben auch voll auf die Schule konzentrieren und in einer kurzen Zeit lernt man relativ viel, was auf jeden Fall anstrengend ist. Das ist aber trotzdem besser als anderswie. Denn Lehre ist etwas für mich, wo man nicht mehr in dem Schulsystem ist, wo man fünfmal in der Woche in die Schule geht und jeden Tag daheim noch lernen muss. Sondern wo man in die Arbeit geht und am Abend abschalten kann. In der Berufsschulzeit kann man das nicht so machen, aber das ist eine eher kurze Zeit.

Wem würdest du diesen Lehrberuf empfehlen?
Generell empfehle ich, dass man sehr technikaffin sein soll. Also man sollte auf jeden Fall Freude am Schrauben und am Herumbasteln haben. Freude am Fahrradfahren und selbst Reparieren ist auch von Vorteil.

Gibt es ein besonderes Ereignis während deiner jetzigen Lehrzeit, über das du uns mehr erzählen möchtest?
Was für mich so herausragend war, ist, dass ich gleich von Anfang an voll dabei war. Ich kann mich noch an meine Berufsprobetage erinnern, an denen ich zwei Tage da war und gleich am ersten Tag ein Fahrrad von null weg aufgebaut habe. Wenn ich das dann vergleiche mit den anderen Betrieben, in denen ich Probetag hatte, bei denen ich am ersten Tag nichts gemacht habe, außer zuzuschauen oder einen Reifen zu wechseln, war meine Entscheidung, bei KTM die Lehre zu machen, klar.

Was siehst du als besonderes Schmankerl in deiner Ausbildung bei KTM Fahrrad an?
Ich habe von meiner Firma ein Fahrrad bekommen, um jeden Tag in die Arbeit zu fahren und das nutze ich aus. Ich wohne nicht so weit weg. Außerdem durfte ich auch schon Eventeinsätze wie in Riva del Garda absolvieren. Solche Dienstreisen sind auch immer eine gute Abwechslung vom normalen Arbeitsalltag. Besonders ist für mich auch, dass ich Teil der Innovation bei KTM bin. Während Fahrradmechatroniker im Handel erst in zwei Jahren das Fahrrad zusammenbauen, welches ich schon jetzt montiere, ist ein tolles Gefühl.

Würdest du dich wieder für eine Lehre entscheiden, wenn du von vorne anfangen könntest?
Wenn ich jetzt sag, ich mache direkt nach dem Bundesheer die Lehre, dann würde ich eben lieber gleich die Lehre machen. Also nicht studieren probieren, weil ich jetzt weiß, dass das nicht so funktioniert. Und ich glaube, es ist richtig angenehm, auch wenn man nach der Matura weiterstudieren könnte, trotzdem eine Lehre dazwischen zu machen oder generell eine Lehre zu machen. Man hat dann nämlich auch was Praktisches in der Hand.

Inwiefern unterstützen dich deine Vorgesetzten und Kollegen in der Firma?
Sehr gut. Es ist vielleicht teilweise schwierig, wenn man in einer Abteilung ist, in der der Vorgesetzte viel zu tun hat. Aber ich bin überall gut aufgenommen worden und es gibt genug Leute, die ich immer fragen kann, wenn ich irgendwo doch ein Problem habe.

Wie gefällt es dir in der Berufsschule und wie kommst du mit dem Lernpensum zurecht?
Also die Berufsschule ist sehr neu, dadurch ist es eher schwierig, die Lehre groß zu bewerten. Für mich persönlich ist das Lernpensum nicht schwierig, weil ich eine Matura habe und es niveautechnisch doch nach der neunten Schulstufe beginnt. Technisch ist vielleicht alles neu, aber KTM hat mir die notwendige Expertise gegeben, um gut mitzukommen.

Was ist dein nächstes Ziel?
Also jetzt momentan denke ich, dass ich auf jeden Fall ein paar Jahre noch in der Firma bleiben möchte. Ich habe auch schon die Garantie, dass ich übernommen werde und dann in der Qualitätssicherung arbeiten kann. Viel weiter habe ich noch nicht groß geplant. Ich möchte vielleicht irgendwann ein Auslandsjahr machen, aber wo oder wie, da habe ich noch nicht so darüber nachgedacht. Es lohnt sich auch, nach der Lehre zu bleiben, da es ausreichend Aufstiegsmöglichkeiten gibt.

Mehr zur Lehre erfahren